PICSI (physiologische intrazytoplasmatische Spermieninjektion) bezeichnet eine Methode, bei der zur Spermienselektion Hyaluronsäure genutzt wird, um unreife von reifen Spermien zu unterscheiden und so eine höhere Spermienqualität für die ICSI zu erreichen. Die Köpfe reifer Spermien tragen einen spezifischen Rezeptor für Hyaluronsäure. Reife, gut bewegliche Spermien binden kopfwärts an die Hyaluronsäurespots in der Gewebekulturschale. Hierbei wird die Bindung des Spermiums an die Eizelle simuliert.
Hyaluron ist eine wesentliche Komponente der Hülle, die die Eizelle umgibt. Unreife Spermien verfügen nicht über diesen Rezeptor. Dieser Hyaluron-Bindungstest selektiert Spermien, die ein bestimmtes Reifestadium erreicht haben und die laut Studienergebnissen einen geringen Anteil an Veränderungen der Chromosomen aufweisen. Normalerweise sind bei 96 % der Spermien die Chromosomen intakt. Lediglich 4 % der Spermien zeigen Veränderungen, die für die Befruchtung der Eizelle negativ sind und dadurch die Chance auf eine Befruchtung vermindern. Durch die PICSI wird der Anteil chromosomal gesunder, reifer Spermien erhöht.
Wir betrachten die PICSI-Methode als eine natürlichere und effektivere Form der Befruchtung im Vergleich zur klassischen ICSI-Methode. Die PICSI-Methode verbindet die Vorteile der spontanen Fertilisation, bei der das reife Spermium die Eizelle befruchtet, mit den Vorteilen der ICSI-Methode, bei der das Spermium kontrolliert direkt in die Eizelle eingespritzt wird.
Diese Methode kann bei allen Patientinnen verwendet werden und wird besonders in folgenden Fällen empfohlen:
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