Neueste Medizintechnik: Time-Lapse-Verfahren in der Praxis „Wunschkinder“
Es ist ein großer Schritt für die Kinderwunschbehandlung und neuer Weltstandard: das Time-lapse (Zeitraffer) -Verfahren. „Wunschkinder“ in Berlin bietet Kinderwunschpaaren im Rahmen der IVF- oder ICSI-Therapie ab sofort die Kultivierung des Embryos im Time-lapse-Inkubatorsystem (Geri, Fa. Merck-Serono) an.
Detailierte Beobachtung durch integrierte Kamera
Der hochmoderne Brutschrank ist mit einem integrierten Mikroskop und einem Kamerasystem ausgestattet, das die Zellteilung der Embryonen kontinuierlich aufnimmt und dokumentiert. Damit ist es erstmals möglich, detailliert den Verlauf der Entwicklungsphasen zu beobachten und so besser die tatsächliche Qualität der Embryonen zu beurteilen – ohne sie aus der optimalen Atmosphäre stabiler Temperatur-, Luft- und Feuchtigkeitsverhältnisse entnehmen zu müssen. Jedes Kinderwunschpaar erhält in unserem Kinderwunschzentrum seine eigene Inkubationskammer.
Die Chancen: höhere Schwangerschaftsraten, weniger Risiko
Es ist bekannt, dass die Entwicklung eines Embryos besser ist und somit seine Qualität steigt, wenn er selten oder gar nicht aus dem Inkubator-System herausgenommen wird. Bei der konventionellen Beobachtung werden meist einmal täglich die sich entwickelnden Embryonen dem Brutschrank entnommen und unter dem Mikroskop betrachtet. Dadurch sind die Embryonen Schwankungen der Temperatur und der Gasverhältnisse ausgesetzt.
Dies ist bei dem neuen Inkubatorsystem anders, denn es werden alle 5 Minuten Aufnahmen gemacht durch die im Inkubator integrierte Kamera. Zur Beurteilung der Qualität ist insbesondere die Aufzeichnung der ersten Zellteilungen entscheidend, die im herkömmlichen Verfahren (Beobachtung punktuell einmal täglich) nicht erfasst werden können. Das Ziel: den Embryo zu transferieren, der tatsächlich das höchste Potential hat, zu implantieren und zu einer Schwangerschaft zu führen.
Das Time-Lapse-Verfahren kann auch in Fällen sinnvoll sein, in denen es trotz vorheriger mehrfacher Transfers von Embryonen nicht zu einer Schwangerschaft kam. Die engmaschige Auswertung der Embryonalentwicklung kann helfen, etwaige Auffälligkeiten aufzudecken.
Immer häufiger wird in der Kinderwunschbehandlung der Transfer von nur einem Embryo empfohlen (sogenannter Single-Embryo-Transfer). Idealerweise sollte der Embryo übertragen werden, der mit höchster Wahrscheinlichkeit zu einer Schwangerschaft führt. Durch den Single-Embryo-Transfer können gesundheitliche Risiken für Frau und Kinder, die mit Mehrlingsschwangerschaften verbunden sind vermindert werden. Allerdings sinkt auch insgesamt die Chance auf eine Schwangerschaft, insbesondere ab dem 35. Lebensjahr.
Mit Hilfe des Time-lapse-Verfahrens ist es also leichter möglich, den „besten“ Embryo zu identifizieren. Studien zeigen, dass die Schwangerschaftsrate dadurch um ca. 5-10 % erhöht werden kann und gleichzeitig das Fehlgeburtsrisiko um ca. 5% reduziert wird. (Time-lapse culture with morphokinetic embryo selection improves pregnancy and live birth chances and reduces early pregnancy loss: a meta-analysis; C. Pribenszky , A. Nilselid , M. Montag ; Reprod Biomed Online. 2017).
Mit dem Angebot des Time-lapse-Verfahrens gehen wir einen Schritt weiter auf dem Weg zur individuellen, schonenden und qualitativ besseren Kinderwunschbehandlung.
Sie planen eine Kinderwunschbehandlung und möchten mehr über das Time-lapse-Verfahren erfahren? Sprechen Sie uns und vereinbaren Sie einen Beratungstermin bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt.